Paris
Mittwoch, der 29. März 2017
Wie ihr vermutlich mitbekommen habt, habe ich diesen Monat zum ersten Mal die Paris Fashion Week besucht und dabei viele Eindrücke gesammelt. Die wollte ich nun, auf eine nicht allzu ernste Art und Weise, mit euch teilen. Und vielleicht erkennt ihr euch in diesen sechs Punkten wieder, wenn ihr einmal die Paris Fashion Week besucht:
1. Es interessiert niemanden…
…wenn jemand gerade eine Streetstyle Strecke shootet. Egal wo und wieviel auch gerade los sein mag. In meinen ersten drei Stunden in Paris habe ich bereits zwei Streetstyle Shootings gesehen. Zum Beispiel von zwei Mädchen, die in einiger Entfernung vor mir immer ein paar Meter gingen, um dann kurz stehen zu bleiben. Verwundert ob dieses komischen Verhaltens stellte ich fest (als ich sie dann eingeholt hatte), dass sie gerade fotografiert wurden. In Wien hätten sie bestimmt einige schiefe Blicke kassiert; die Pariser hingegen überholten und würdigten das Spektakel keines Blickes. Nach einiger Zeit wurde mir klar, dass dies ein Anblick ist, den man in gefühlt jeder dritten Straße zu sehen bekommt.
2. Pardon mon French
Salut, bonjour, merci…. Ähm… Viel ist nicht mehr von meinem Schulfranzösisch übrig geblieben und meine Französischlehrerin würde mich vermutlich mit einem verachtenden Blick strafen, wenn sie mitbekäme, dass ich in den ersten Tagen auf die Schnelle nicht mal eine Begrüßung auf Französisch hinbekommen habe. Es kam mir einfach nicht über die Lippen. Nach dem zweiten Tag fiel es mir ein wenig leichter; für meinen nächsten Trip nach Frankreich muss ich aber wohl mein Französisch wieder etwas aufbessern.
3. Schmerzende Füße
Gut, bei diesem Punkt habe ich vermutlich einen Anfängerfehler gemacht. Dass man zwischen den einzelnen Veranstaltungen, den Showroom-Besuchen und sonstigen Terminen viel herumlaufen wird, war mir klar. Alleine deswegen werden dir gegen Ende des Tages vermutlich die Füße wehtun. Deshalb habe ich auch die meisten meiner Outfits mit flachen Schuhen kombiniert. Wenn du dann aber ein ganz neues Paar Schuhe eingehen willst, ist das definitiv ein Fehler. Ist mir am zweiten Tag passiert. Ich wollte, dass meine neuen Filling Pieces, die ihr auf den Fotos seht, noch schön sauber aussehen. Und Socken, wenn es sich nicht gerade um einen integralen Bestandteil des Looks handelt, haben auf solchen Bildern nichts verloren. Also griff ich zu Ballerina-Söckchen…die mir nach etwa zehn Schritten von der Ferse gerutscht sind. Fazit am Ende des Tages (eigentlich schon ab Mittag): Aufgeriebene, schmerzende Fersen. Der Heimweg Richtung Hotel war, trotz Compeed-Pflaster, eine einzige Qual. Im Hotel angekommen, zog ich am Korridor Richtung Zimmer sogar die Schuhe aus, da ich keinen einzigen Meter mehr darin gehen konnte. Auf den Fotos machen sie sich super, ich habe aber gelernt: Zieh auf der Fashion Week lieber keine ganz neuen Schuhe an, wenn du sie noch nie eingegangen bist und nicht die Möglichkeit hast, sie rasch zu wechseln. Auch flache, vermeintlich gemütliche Schuhe können anfangs ganz schöne Schmerzen verursachen.
4. Stau, Stau, Stau
Pariser Verkehr ist verrückt, das haben mir viele erzählt und ich habe auch in den ersten Stunden schon so einiges davon mitbekommen. Dennoch habe ich irrsinnig viel Uber genutzt, bis zu dem Zeitpunkt, als ich – trotz schmerzender Füße – nach fünf Minuten einsehen musste: Es hat keinen Sinn, wir stecken hier fest. Besser aussteigen, gehen oder die U-Bahn nehmen! Uber und Taxis haben mir zwar gut gedient, es lohnt sich aber definitiv über die U-Bahn-Alternative nachzudenken, wenn das Ziel öffentlich leicht erreichbar ist. Spart Geld und Zeit!
5. Verdammt, ich habe keinen Regenschirm!
Ich weiß nicht warum, aber ein Regenschirm gehört nicht zu den Teilen, die es in meinen Koffer schaffen. In London habe ich mich bereits geärgert, aber dort bin ich trotzdem ohne Schirm durchgekommen. In Paris habe ich es allerdings richtig bereut… Am letzten Tag bin ich nach fünf Minuten so durchnässt gewesen, dass ich mich vor dem Heimflug nochmal umziehen musste. Lieber nicht so optimistisch wie ich sein und immer einen Regenschirm einpacken. Vor allem dann, wenn euer Outfit und eure Frisur gut aussehen sollen und ihr nicht auf Funktionskleidung umsteigen könnt/wollt.
6. Last but not least: Zu viele Menschen!
Paris ist eine Großstadt, schon klar. Aber während der Fashion Week herrscht dann wirklich Ausnahmezustand. Das hippe Café, das angesagte Frühstückslokal oder das leckere Restaurant spontan ausprobieren? Fehlanzeige. Reservieren? Da kommen wir auf Punkt zwei zurück: Wenn du nicht Französisch kannst, bist du oft ein wenig gehandicapt, wenn es darum geht, in einem Restaurant nach einer Reservierung zu fragen. Oft hatten wir dennoch Glück und konnten einen Platz ergattern; wir waren aber auch in der Situation, dass wir uns ein Ersatzlokal suchen mussten, weil uns das Restaurant nur einen Tisch in einigen Stunden angeboten hat. Wenn du aber gerade jetzt Hunger hast, ist das keine Lösung. PS: Sollten einmal alle Stricke reißen: Großartige Snacks findet ihr bei „Frenchie To Go“, leckere Pâtisserie bei Mori Yoshida.
Mantel: All Saints
Bluse: Mango
Jeans: Tiger of Sweden
Schuhe: Filling Pieces
Tasche: Furla
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